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Notburga als ansprechende Schmuckfigur

Notburga bedeutet die in der Not Helfende. Sie wurde 1266 in Rattenberg am Inn geboren und von ihren Eltern liebevoll christlich erzogen. Mit 18 war sie Dienstmagd auf Schloss Rattenberg wo sie bald Haushälterin und Beschließerin wurde. Graf Heinrich I. und dessen Gemahlin Gutta, ließen Notburga schalten und walten und sahen gern, wenn Notburga die Überreste der Mahlzeiten des Schlosses an die Armen verteilte und den Bedürftigen der Umgebung in vieler Hinsicht half. Nach dem Tode der alten Herrschaft ging die Grafschaft an Heinrich II. und dessen Gattin Ottilia über, die Notburga verbot sich mit den Armen abzugeben. Essensreste bekamen nur noch die Schweine. Gottesdienst am Hof wurde abgeschafft. Notburga brachte deshalb ihre eigenen Speisen den Ärmsten - ebenso wie ihr Entgeld und wurde daher mit Schande vom Hof verjagt.

Notburga nahm eine Stellung bei einem reichen Gutshof an unter der Bedingung, dass sie im nahen Rupertskirchlein am Vorabend der Sonn- u. Feiertage zur Hl. Messe gehen dürfe. Die Arbeit der Magd wurde allseits bewundert und sie erzog bald auch die Kinder des Gutsherrn zu christlichem Leben. In der Erntezeit am Abend vor Sonntag hörte Notburga die Glocke des Rupertskirchleins und wollte die Sichel niederlegen, aber der Bauer verlangte, dass heute weitergearbeitet werde. Da erhob Notburga die Augen zum Himmel und sprach GOTT SEI RICHTER ZWISCHEN DIR UND MIR - hob ihre Sichel zum Himmel, zog ihre Hand zurück und die Sichel schwebte frei in der Luft. Heilige Schauer durchfuhren alle die dieses Wunder sahen, die Arbeit hatte ein Ende und alle gingen zur Kirche. (Deshalb wird Notburga immer mit Sichel abgebildet).

In Burg Rattenberg herrschte seit Notburga weg war, Not und Unglück. Ottilia war nach langem Siechtum gestorben und Heinrich II. lag in Fehde mit seinem Bruder. Heinrich erkannte dies als gerechte Strafe für sein Unrecht gegen Norburga und flehte sie an zurückzukehren, zumal seine Eltern seinerzeit gebeten hatten, Notburga auf Lebenszeit anzustellen. So zog Notburga zurück auf die Burg Rattenberg. Sichtbar kam mit Notburgas Rückkehr der Wohlstand zurück auf die Grafschaft. Heinrich II. heiratete Margarethe von Hoheneck und die verfeindeten gräflichen Brüder versöhnten sich. Die drei Söhne aus dieser Ehe Heinrichs wurden von Notburga erzogen. 18 Jahre lebte sie noch auf Schloss Rattenberg und verbreitete christliches Handeln wo sie nur konnte. Als Notburga 47 Jahre alt war, entschlief sie, nach dem sie sich von allen verabschiedet hatte und ihre bescheidene Habe an die Armen verteilt, sanft am 14. September 1313.

In Ihrem Letzten Willen verfügte sie, dass ihr Leichnam auf einem Ochsenwagen dorthin gezogen werden solle, wohin die Zugtiere von Gott geleitet wurden. So wurde ihr Leichnam auf einen Ochsenwagen aufgebahrt und eine große Menge Volk, Geistlicher und Adeliger begleitete ihn. Die Ochsen zogen den Wagen bis zum Inn, durchschritten den Fluss auf wunderbare Weise, während das Volk ihnen in Kähnen folgte und trotteten bis zum Dorf INNBACH. Dort zogen die Tiere den Wagen den steilen Berg hoch bis zum Rupertskirchlein und hinein bis zum Altar, wo die heilige Magd so oft bis in die Nacht gebetet hatte. Genau hier wurde die begraben und hier ist ihr Grab heute noch. Viele pilgern bis zum heutigen Tag zum Grab Notburgas. Papst Pius IX. sprach sie am 27.3.1862 heilig.

Notburga wird dargestellt immer mit Sichel, zumeist aber auch mit Korngarben, Brot und Wein für die Armen. Sie ist die Patronin der Dienstmägde, der Arbeitsruhe und des Feierabends. Angebrufen wird Notburga für eine glückliche Geburt und in allen Nöten der Landwirtschaft. Notburga, eine der 14 Nothelfer, wird meistens zusammen mit Isidor gezeigt. Isidor hatte eine sehr ähnliche Geschichte wie Notburga, obwohl sich Isidor und Notburga nie kannten und Isidor 15o Jahre vor Notburga lebte. Er war Bauersmann in Spanien und starb am 15.5.1130. Sein Fest ist am 10. Mai. Er wird in bäuerlicher Tracht dargestellt mit Dreschflegel, und wird zumeist in einem Atemzug mit Notburga genannt. Beide gelten als Nothelfer.



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